Bezirksliga-Süd, 25. Spieltag: SPVGG LAM – SPVGG 2:2 (0:1)

    xds. In einer emotionsgeladenen Partie des 25. Spieltags der Bezirksliga-Süd entführte die Spielvereinigung mit einem 2:2 (0:1)-Remis bei Tabellenführer SpVgg Lam einen Zähler aus dem Osser-Stadion. Nachdem der Lamer Alexander Vogl bereits nach vier Minuten wegen einer umstrittenen Notbremse vom Platz musste, hatten Benjamin Berger (36.) und Fabian Tippelt (81.) die Gäste in Überzahl bereits mit 0:2 in Führung geschossen, ehe Matthias Müller nach einer ebenso streitigen Strafstoßentscheidung kurz darauf den Anschlusstreffer vom Punkt erzielte (85.). Als Hainsackers Kapitän Dominik Tries in den Schlussminuten mit Gelb-Rot vom Platz musste (89.) gelang Daniel Gschwendtner schließlich in der Nachspielzeit der Ausgleich für die Stern-Elf (90.+2). Beide Teams haderten mit den Entscheidungen des Unparteiischen Sebastian Seidl aus Störnstein, der somit unfreiwillig zum Hauptdarsteller an der Ginglmühle avancierte.

Bereits nach vier Spielminuten der erste emotionale Aufreger der Partie, als Alexander Vogl den enteilten Fabian Tippelt kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall bringt und Referee Sebastian Seidl den Übeltäter wegen einer Notbremse mit „Rot“ vom Platz stellt. Die Gastgeber monierten hierbei, dass Lukas Pritzl noch ins Geschehen hätte eingreifen können. Der fällige Freistoß von Christoph Gleißl stellte Lams Torsteher Max Weber durchaus vor Probleme.
Die Hausherren fanden nun immer besser ins Spiel und als Christian Mühlbauer die Kugel von rechts in den Strafraum legte und Simon Loderbauer im Rückraum der Abwehr zu Fall kam, war der nächste Aufreger vorprogrammiert. Doch der Pfiff des Referees blieb zum Entsetzen der Heimelf aus (11.). Trotz Unterzahl blieb der Spitzenreiter zunächst spielbestimmend und Michael Waller konnte ein Mühlbauer-Zuspiel von der Grundlinie im Zentrum gerade noch vor dem einschussbereiten Tobias Artmann klären (24.).
Dann aber hatte sich auch die Hainsackerer Elf eingestellt und agierte fortan taktisch geschickt, stellte die Defensive der Osserbuam zu und ließ somit keinen Spielaufbau der Hausherren in der eigenen Hälfte mehr zu, die somit gezwungen war, mit langen Bällen zu agieren. Den ersten Konter setzte Fabian Tippelt im Alleingang neben den Kasten (32.). Nach einem Lamer Ballverlust im Spielaufbau bediente dann Christoph Gleißl den halbrechts mitgelaufenen Benjamin Berger, der mit einem satten Flachschuss ins lange Eck das 0:1 markiert (35.). Der Spitzenreiter schien geschockt und fand kaum ein Mittel gegen die Brandl-Elf, die es ihrerseits versäumte, den zweiten Treffer noch vor dem Wechsel nachzulegen. Zunächst prüfte Stefan Braunreuther den Lamer Keeper per Kopf nach einer Gleißl-Ecke (41.), dann musste Maximilian Weber seine ganze Klasse aufbieten, um erneut gegen Stefan Braunreuther parieren zu können, der nach einer Berger-Hereingabe zum Abschluss gekommen war (44.).

Die Osserbuam kamen jedoch nach dem Seitenwechsel druckvoll aus der Kabine und erspielten sich nun einige hochkarätige Möglichkeiten. Zweimal scheiterte hierbei Alessandro Pittoni. Nachdem Gäste-Keeper David Morgenschweis ein Mühlbauer-Solo mit einem Arm entschärfen konnte, setzte dieser den Nachschuss rechts am Pfosten vorbei (47.). Wenig später scheiterte der Linksverteidiger nach einer Loderbauer-Flanke per Kopf am Schlussmann der Gäste, der das Leder mit einem Reflex zur Ecke lenkte (51.). Für etwas Entlastung sorgte ein Angriff über Stefan Braunreuther, doch Benjamin Berger traf die Kugel nach Querpass nicht richtig (64.). Auf der Gegenseite setzte Tobias Artmann den Ball aus kürzester Distanz über den Querbalken und ließ die einheimischen Zuschauer verzweifeln (69.).
Erst recht, nachdem Fabian Tippelt einen langen Ball von Andreas Pegoretti mit einem Linksschuss aus der Drehung rechts unten zum 0:2 in die Maschen setzte (81.). Es lag somit eine faustdicke Überraschung in der Luft, doch trat in der Schlussphase nochmals der Schiedsrichter in Erscheinung und gab dem Spiel erneut eine entscheidende Wendung. Nach einem Zweikampf an der Strafraumgrenze kam Tobias Artmann zu Fall, doch der gut postierte Unparteiische ließ zunächst weiterlaufen. Erst nachdem der Assistent an der Seitenlinie vehement Fahnenzeichen gab, entschied Sebastain Seidl doch auf Strafstoß. Matthias Müller ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und brachte die Hausherren mit dem 1:2 zurück ins Spiel (85.). Kurz darauf wurde Dominik Tries zudem mit der Ampelkarte bedacht (89.). Eine überaus harte Entscheidung, waren doch bereits die erste Verwarnung des Hainsackerer Kapitäns, als auch das Foulspiel zur Gelb-Roten Karte als sehr fragwürdig einzustufen. Der Spitzenreiter drängte nun mit Mann und Maus auf den Ausgleich, während Tries im Abwehrzentrum fehlte. So kam es, wie es kommen musste, als der aufgerückte Innenverteidiger Daniel Gschwendtner eine Flanke von Tobias Artmann in der Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich in die Maschen köpfte (90.+2).

Am Ende eine gerechte Punkteteilung in einer emotionsgeladenen Partie mit zahlreichen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen.

++ Das Spiel im Stenogramm ++

SpVgg Lam: Weber – Pritzl, Vogl, Gschwendtner – Gmach, Seiderer (73. Wellisch), Müller, Pittoni (60. Gmeinwieser) – Loderbauer – Artmann, Mühlbauer.
SpVgg: Morgenschweis – Tries, Kretzschmar, Hammerl – Waller, A. Pegoretti, Gleißl, Braunreuther (85. F. Resch), F. Pegoretti – Berger, Tippelt (90.+1 Stark).
Schiedsrichter: Sebastian Seidl (Störnstein).
Tore: 0:1 (36.) Berger, 0:2 (81.) Tippelt, 1:2 (85./FE) Müller, 2:2 (90.+2) Gschwendtner.
Rote Karte: Vogl (4./Notbremse).
Gelb-Rote Karte: Tries (89./wiederholtes Foulspiel).
Gelbe Karte: Gleißl, Berger, F. Pegoretti – Mühlbauer.
Zuschauer: 117.